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Loopingphon-Entwurf


Ein Einblick in die Hexenküche von Loopingphon


Nicht schön, aber selten,  ist dieser Koffer aus dem Firmenbestand der Berliner Niederlassung. 

Der Koffer ist unbezogen und ist nicht, wie etwa andere von mir vorgefundene Kästen, einfach nie fertiggestellt worden, sondern ist überall mit genauen Maßen beschriftet und hat ein umklappbares Motorbrett - er ist quasi eine lebensechte Entwurfszeichnung!


Aber von Anfang an: 

Bei dem Koffer handelt es sich um das reguläre Modell(o) Nr. 17, welches als Purophon, aber bisher nicht als Loopingphon nachgewiesen werden konnte.

Ein kleiner, billiger Koffer, welcher nur einen normalen Tonarm ohne Balance-Einrichtung zulässt, was es bei Loopingphon in der Minderheit durchaus gegeben hat! 

Anhand der Stempelungen könnte sich darauf schließen lassen, dass der Koffer direkt von der Zentrale in Locarno nach Berlin geschickt wurde.

Zuerst ging ich davon aus, dass es sich um eine Schablone handeln könnte, anhand dessen die Mitarbeiter die Koffer fertigstellen sollten. 

Wahrscheinlicher jedoch ist es gar keine Montageanleitung, sondern ein Entwurf, anhand dessen entschieden werden sollte, ob das Modell in das eigene Repertoire übernommen wird.


In diesem frühen Stadium wurden noch Anpassungen vorgenommen. So scheint auch eine andere Variante des Schlosses vorgesehen gewesen zu sein, bis man sich doch auf das eine Schloss einigte. Solche Schlösser finden sich dann auch im Bestand der Firma und an existierenden Purophon-Koffern. 



Weiterhin handschriftlich ergänzt  wurde „wegen Tonarm abgeändert“. Was damit gemeint ist, ist nicht völlig klar. Dadurch dass das Brett dünner ist als bei den mir bekannten Purophonen, ist es theoretisch möglich doch einen Balance-Tonarm einzubauen! Praktisch umgesetzt habe ich das noch nicht gesehen.

Der Kasten ist völlig unrestauriert, muss er auch nicht, da er ein reines Vorzeigeobjekt ist. Er ist ein einmaliges Zeugnis aus dem Arbeitsalltag in den Grammophon-Werkstätten und Fabrikationen. 


Ob das Modell Nr.17 noch als Loopingphon in den Verkauf kam ist bis zur Entdeckung eines solchen Koffers nicht bewiesen, es spricht aber Nichts dagegen.

Zumindest müssen wir uns bis dato mit der Abbildung eines Purophons begnügen, welches ich in Rüdesheim abgelichtet, aber nicht gekauft habe. 

 

Bei Verfügbarkeit wird Modell Nr.17 an anderer Stelle vorgestellt. 





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Sie möchten etwas verkaufen oder sind nur am fachlichen Austausch interessiert? Kontaktieren sie mich gerne über meine E-Mail Adresse loopingphon@gmail.com 

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